Der Schatz des Gartens
In Asgard gab es viele Schätze – Schwerter, Schilde, glänzende Hallen aus Gold.
Doch der wertvollste Schatz war kein Metall, keine Rüstung, kein Hammer.
Er wuchs still im Garten.
Zwischen schimmernden Zweigen und summenden Bienen hütete Idun ihre Äpfel – goldene Früchte, die das Leben verlängerten und die Götter jung hielten. Kein Wunder also, dass jeder Apfel in Asgard sorgfältig gezählt wurde.
Nur einer nicht.
Denn eines Morgens war ein Apfel verschwunden.
Verdacht in Asgard
Thor sah sofort zu Loki.
Loki hob die Hände. „Ich schwöre, diesmal war ich’s nicht!“
„Das sagst du jedes Mal“, brummte Thor.
Idun trat aus ihrem Garten, ein Körbchen in der Hand, und seufzte. „Vielleicht hat jemand einfach Hunger gehabt.“
„Oder Neugier“, meinte Loki. „Das ist fast dasselbe.“
Odin zog eine Augenbraue hoch. „Dann such ihn. Den Dieb – oder den Apfel.“
Und so begann eine kleine, leuchtende Reise durch die Welt der Götter.
Die Spur der Glanzpunkte
Idun war klug. Sie wusste: Wo ein Apfel gegessen wird, bleibt ein Glanz zurück.
Also folgte sie einer Spur aus winzigen, schimmernden Punkten – über Brücken, durch Wiesen, bis an den Rand Asgards.
Dort, zwischen den Wurzeln einer Birke, lag – ganz klein, ganz schuldig – ein Eichhörnchen.
Sein Fell funkelte goldgelb, und in den Pfoten hielt es die Apfelreste.
„Ich wollte nur probieren!“, piepste es.
Idun lächelte. „Dann hast du Glück gehabt. Denn jetzt weißt du, wie ewig schmeckt.“
Thor grinste breit. „Sollen wir es bestrafen?“
„Nein“, sagte Idun. „Wir geben ihm eine Aufgabe.“
Ratatoskr, der Bote
Und so wurde das kleine Eichhörnchen zum Boten zwischen den Welten.
Es durfte am Weltenbaum Yggdrasil hinauf- und hinablaufen, den Göttern Geschichten bringen – und gelegentlich ein Stück Apfel, wenn niemand hinsah.
Loki kicherte. „Nicht schlecht. Du hast aus einem Dieb einen Postboten gemacht.“
Idun lächelte. „Manchmal ist das fast dasselbe.“
Heimkehr in den Garten
Zurück in Asgard legte Idun die restlichen Äpfel vorsichtig in ihre Körbe.
Die Sonne ging langsam unter, tauchte die Früchte in warmes Licht.
Loki half ihr beim Sortieren – und steckte sich fast einen Apfel ein.
Thor bemerkte es, hob eine Augenbraue, und Loki legte ihn schnell wieder zurück.
„Ich wollte nur … zählen“, sagte er.
Und irgendwo oben im Baum raschelte Ratatoskr leise – vielleicht, weil er lachte.
Die Magie der kleinen Dinge
So erzählen die nordischen Sagen nicht nur von großen Schlachten oder mächtigen Göttern – sondern auch von kleinen Momenten.
Von einem Apfel, einem Tier, einem Lächeln.
Denn manchmal bewahrt das Kleinste das Größte:
Das Gleichgewicht.
Nordische Motive für kleine Abenteurer
Wie Idun ihre Äpfel hütet, so tragen auch unsere Kinder-Shirts und Hoodies Geschichten aus Asgard in sich – voller Farbe, Wärme und kleiner Geheimnisse.
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🪶 FAQ: Idun und die goldenen Äpfel
Wer ist Idun?
Idun ist die Göttin der Jugend in der nordischen Mythologie. Ihre goldenen Äpfel halten die Götter jung und stark.
Warum sind die Äpfel so besonders?
Sie stehen für Leben, Hoffnung und Neubeginn – und dafür, dass selbst Götter sorgsam mit der Natur umgehen müssen.
Gibt es Ratatoskr wirklich?
Ja – in den alten Sagen ist er das freche Eichhörnchen, das zwischen Adler und Drache am Weltenbaum hin und her läuft.
Was lernen Kinder daraus?
Dass selbst kleine Wesen Großes bewirken können – und dass Teilen schöner ist als Stehlen.