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Sirius B - Der Ruf der Götter - Kapitel 10 – Verlorene Verbündete

Die Kommandozentrale der Haunebu IV "Wotansklinge" war in ein gedämpftes, blaues Licht getaucht, das einzige Licht kam von den holografischen Displays, die über der zentralen Konsole schwebten. Wolfram von Drachau saß in seinem Kommandosessel, seine scharfen Augen überflogen die Berichte, die über die Bildschirme flackerten. Die Last des Kommandos drückte schwer auf seinen Schultern, eine Bürde, die er seit Jahren trug, aber an die er sich nie gewöhnt hatte. Sein Ruf als furchtloser Anführer war wohlverdient, aber er hatte seinen Preis – jede Entscheidung, die er traf, konnte über Leben und Tod seiner Crew entscheiden.

Er lehnte sich zurück, seine Finger trommelten leicht auf der Armlehne. Die jüngsten Ereignisse in der Helheim Drift verfolgten ihn noch immer. Die Schatten, die kryptischen Warnungen von Karl Seidel und die alten Runen auf dem Monolithen – alles deutete auf etwas hin, das weitaus größer und gefährlicher war, als er erwartet hatte. Und jetzt drohte eine neue Gefahr am Horizont.

„Kommandant“, unterbrach eine Stimme seine Gedanken. Es war Ragnar Falk, sein taktischer Offizier, der mit ernster Miene neben ihm stand. „Ich habe die verschlüsselte Nachricht unserer Verbündeten in Niflheim analysiert. Sie ist fragmentiert, aber es besteht kein Zweifel – sie stammt von der Stormraven.“

Wolfram riss den Kopf hoch. Die Stormraven – ein Name, den er seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Es war eines der ältesten Schiffe ihrer Allianz, ein Schlachtkreuzer, der unzählige Gefechte überlebt hatte. Ihr Kapitän, Arvid Halvarsson, war mehr als nur ein Verbündeter; er war ein alter Freund. Die beiden hatten Seite an Seite in den frühen Tagen des Projekt Nordmark gekämpft, und Arvid hatte Wolfram mehr als einmal das Leben gerettet. Der Gedanke, dass die Stormraven in Schwierigkeiten steckte, ließ ein ungutes Gefühl in Wolframs Magen aufsteigen.

„Gibt es Koordinaten?“, fragte Wolfram, seine Stimme ruhig, aber mit einem Unterton von Dringlichkeit.

„Unvollständig, aber genug für eine Berechnung“, antwortete Ragnar. „Sie scheinen sich tief im Ymir-Nebel zu befinden.“

Der Ymir-Nebel. Ein berüchtigtes Sternenfeld, das selbst die erfahrensten Kapitäne mieden. Ein Ort, der für seine elektromagnetischen Störungen, alten Wracks und verlorenen Schiffe bekannt war. Und dann waren da noch die Gerüchte – Geschichten von Dingen, die dort existierten, Dinge, die nicht in die bekannten Gesetze des Universums passten. Ein Ort, an dem die Schatten vielleicht heimisch waren. Die Ähnlichkeit zur Helheim Drift war unverkennbar.

„Legen wir los“, befahl Wolfram entschlossen.

„Kommandant…“, zögerte Ragnar. „Wir wissen nicht, was uns dort erwartet. Wenn es eine Falle ist…“

„Dann treten wir ihr mit gezogenen Schwertern entgegen“, entgegnete Wolfram. „Setzen Sie den Kurs. Und benachrichtigen Sie die Mannschaft – wir betreten feindliches Terrain.“

Die Reise durch den Hyperraum war von gespenstischer Stille geprägt. Die Crew der Haunebu IV sprach wenig, die Erlebnisse der vergangenen Tage lasteten schwer auf ihnen. Die Schatten, die sie in der Helheim Drift gesehen hatten, waren kein gewöhnlicher Feind. Sie waren etwas, das jenseits ihres Verständnisses lag, etwas, das sie nicht bekämpfen, sondern nur überleben konnten.

Wolfram suchte Karl Seidel auf, kurz bevor sie ihr Ziel erreichten. Der Überlebende der Helheim Drift hatte sich körperlich erholt, aber seine Augen verrieten, dass er nie ganz aus der Dunkelheit zurückkehren würde.

„Karl“, sagte Wolfram, als er den Mann in der Krankenstation fand. „Ich brauche deine Einschätzung.“

Karl sah auf, seine Hände ruhten auf dem kalten Metall der Reling. „Was auch immer mit der Stormraven passiert ist, es könnte mit dem zu tun haben, was wir in der Helheim Drift gesehen haben.“

„Glaubst du, die Schatten haben sie erreicht?“

Karl überlegte lange. Dann schüttelte er langsam den Kopf. „Nein. Wenn sie es wären… hätten wir keine Nachricht erhalten.“

Ein kalter Schauer lief Wolfram über den Rücken. Was auch immer auf sie wartete, es war schlimmer als nur das Unbekannte. Es war etwas, das wusste, wann es gesehen werden sollte – und wann nicht.

Die Haunebu IV verließ den Hyperraum mit einer sanften Erschütterung. Vor ihnen erstreckte sich der Ymir-Nebel in all seiner schrecklichen Pracht – ein Meer aus blau schimmerndem Gas, durchzogen von den leblosen Körpern vergessener Schiffe. Sensoren hatten hier kaum eine Chance. Kommunikation war nahezu unmöglich. Und doch…

„Da ist sie“, flüsterte Freya Eisenhauer, die an Wolframs Seite stand.

Auf dem Hauptbildschirm tauchte ein massiver Schatten auf. Die Stormraven. Regungslos. Kein Antrieb, keine Reaktion auf ihre Funksprüche. Ihr Rumpf wies Spuren von Gefechten auf, aber sie war nicht zerstört. Es war, als wäre sie einfach… erstarrt.

„Lebenszeichen?“, fragte Wolfram.

„Schwach, aber vorhanden“, antwortete Freya. „Die Crew lebt – oder zumindest ein Teil von ihr.“

„Dann warten wir nicht länger. Ragnar, Sie leiten das Enterkommando.“

„Verstanden.“

Als das Shuttle auf die Stormraven zusteuerte, verfolgte Wolfram die Kamerabilder. Die Spannung im Schiff war greifbar. Sie hatten sich auf eine Rettung vorbereitet, aber das hier fühlte sich mehr nach einem Exorzismus an.

„Wir haben angedockt. Luftschleuse gesichert“, meldete Ragnar. „Wir gehen rein.“

Die Helmkameras zeigten düstere, unbeleuchtete Korridore. Funken sprühten aus beschädigten Konsolen. Überall Spuren eines Kampfes – Einschusslöcher, verbrannte Metallstreben. Und doch… keine Leichen.

„Irgendjemand muss hier sein“, murmelte einer der Soldaten. „Aber wo sind sie?“

Dann – ein Geräusch. Ein leises, verzweifeltes Klopfen.

„Hier!“, rief Ragnar und riss eine Luke auf.

Dahinter: Eine Gruppe ausgemergelter Überlebender, ihre Gesichter voller Angst. Und in ihrer Mitte – Kapitän Arvid Halvarsson. Kaum wiederzuerkennen.

Arvid hob langsam den Kopf, seine Augen waren trüb, sein Gesicht von Strapazen gezeichnet. „Wolfram…“, flüsterte er, seine Stimme kaum hörbar. „Du bist gekommen.“

„Arvid“, sagte Wolfram, seine Stimme voller Sorge. „Was ist passiert?“

Arvid schüttelte den Kopf, als würde er versuchen, eine Erinnerung abzuschütteln. „Wir waren nicht allein. Etwas war hier… ist vielleicht noch immer hier. Ihr müsst weg. Jetzt.“

Hinter ihm flackerten die Lichter – und ein Schatten begann, sich in den Korridoren der Stormraven zu bewegen.

Die Soldaten richteten ihre Waffen auf die Dunkelheit, ihre Atemzüge waren kurz und hektisch. Der Schatten bewegte sich langsam, fast wie eine flüssige Substanz, die sich durch die Wände schlängelte. Es gab keine klare Form, nur eine undefinierbare Präsenz, die die Luft um sie herum schwer und kalt machte.

„Zurück zum Shuttle!“, befahl Ragnar, seine Stimme scharf vor Anspannung.

Doch als sie sich umdrehten, sahen sie, dass der Weg versperrt war. Mehr Schatten tauchten auf, ihre Formen flackernd und ungreifbar. Die Überlebenden der Stormraven schrien, ihre Stimmen hallten durch die Korridore.

Wolfram packte Arvid am Arm. „Wir bringen dich hier raus, alter Freund.“

Arvid schüttelte den Kopf. „Es ist zu spät… sie sind schon hier.“

Die Soldaten kämpften sich durch die Schatten, ihre Waffen schienen wirkungslos gegen die dunklen Gestalten. Die Lichter flackerten, und die Wände schienen sich zu bewegen, als würde das Schiff selbst lebendig werden.

Schließlich erreichten sie das Shuttle und stürmten hinein. Als die Luftschleuse sich schloss, konnten sie sehen, wie die Schatten sich in den Korridoren der Stormraven ausbreiteten, als würden sie das Schiff verschlingen.

Zurück auf der Haunebu IV, ließ Wolfram Arvid in die Krankenstation bringen. Er stand am Fenster der Kommandozentrale und starrte in die Dunkelheit des Ymir-Nebels. Die Stormraven war jetzt nur noch ein Schatten in der Ferne, aber er wusste, dass die wirkliche Bedrohung noch immer da draußen lauerte.

„Was zum Teufel war das?“, fragte Ragnar, seine Stimme zitterte leicht.

Wolfram antwortete nicht sofort. Seine Gedanken waren bei Arvid, bei den Schatten, bei den alten Runen und der Edda. Er wusste, dass dies erst der Anfang war.

„Das“, sagte er schließlich, „war eine Warnung.“

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